Das Kyffhäuserdenkmal wird in diesem Jahr am 18. Juni 120 Jahre alt. Und es hat eine durchaus bewegte Geschichte hinter sich. So ist die Bedeutung des Kayffhäuserdenkmals heute eine andere als
zur Zeit seiner Entstehung. Denn als 1888 dazu aufgerufen wurde, Kaiser Wilhelm I. nach seinem Tod ein Denkmal als Symbol deutscher Einheit im Kyffhäusergebirge errichten , war der Schwerpunkt
ein nationaler. Die Bausumme von 1,5 Millionen Mark wurde durch Sammlung der Kriegervereine in Deutschland aufgebracht. 1896 wurde das Denkmal eingeweiht. Es sollte die innere nationale Einigung
weiter vorantreiben. Denn das Kaiserreich war noch jung und brauchte eine historische Legitimation. Daher der Rückgriff auf das mittelalterliche Kaiserreich. Gleichzeitig war es ein Symbol der
Stärke. Auf den Ruinen der mittelalterlichen Reichsburg Kyffhausen ragt der Denkmalsturm- zusätzlich 81 Meter in die Höhe- ein steinerne Warnung an die Gegener des damligen Reiches. Der Bau hatte
aber auch innere Feinde im Visier, nämlich die deutsche Sozialdemokratie, gegen die sich die Kriegervereine als Hühter und Wahrer der Reichseinheit stellen wollten. Man sah in der SPD
Spalter und eine Gefahr für das Reich. Dem Reich, das einst an innerem Zwist zugrunde gegangnen war, sollte ein solches Schicksal kein zweites Mal widerfahren. Das mächtige Kyffhäuserdenkmal
sollte diese Entschlossenheit zum Ausdruck bringen.